Geschmiedet im Millennium: Die Entstehung von WRUST
Geschmiedet im Millennium: Die Entstehung von WRUST

Geschmiedet im Millennium: Die Entstehung von WRUST

Die sonnenverbrannte Bühne: Ein metallischer Aufschrei aus Botswana

Stell dir die sengende Hitze vor, den feinen roten Staub, der in der Luft flirrt, und inmitten dieser Szenerie die rohe, ungezügelte Energie einer Death-Metal-Band. Weit entfernt von den stereotypischen Klängen Afrikas existiert in Botswana eine lebendige Metal-Subkultur, und an ihrer Spitze steht eine Band, die seit der Jahrtausendwende die Grenzen des Extreme Metal neu definiert: WRUST. Gegründet im Jahr 2000 in Gaborone, der Hauptstadt Botswanas, hat sich WRUST zu einer Pionierkraft in der afrikanischen Metal-Szene entwickelt . Ursprünglich trug die Band den schlichten Namen „Rust“ – Rost, ein Begriff, der in der Metal-Welt eine klare Assoziation hervorruft . Doch die Ergänzung zum heutigen Namen WRUST deutet auf mehr hin als nur auf das metallische Genre. Es scheint, als ob die Band bewusst mit der Idee des Alten und Verrosteten spielt, um ihren eigenen, frischen Sound innerhalb des etablierten Death Metal zu positionieren . Diese Namensentwicklung könnte als Zeichen ihres Bestrebens interpretiert werden, eine neue Welle im Metal zu repräsentieren und sich gleichzeitig ihrer Wurzeln bewusst zu sein. Die bloße Existenz einer Death-Metal-Band in einem Land wie Botswana stellt westlich geprägte Vorstellungen von Musikgenres und kulturellem Ausdruck in Frage. WRUST beweist, dass musikalische Genres keine geografischen Grenzen kennen und dass sich der Metal in den unterschiedlichsten Kulturen verwurzelt und weiterentwickelt.  

Geschmiedet im Millennium: Die Entstehung von WRUST

Das Jahr 2000 markiert den Beginn einer bemerkenswerten musikalischen Reise für WRUST . Von Anfang an war Stux Daemon die treibende Kraft hinter der Band, der seit der Gründung die Position des Sängers und Leadgitarristen innehat . Während der Anfangsjahre erfuhr die Band einige Besetzungswechsel, doch mit dem Einstieg von Dem Lord Master am Schlagzeug im Jahr 2002 fand sich ein wichtiger Kern der Band zusammen . In den folgenden Jahren kamen und gingen weitere Musiker, darunter Ben Phaks (Rhythmusgitarre, 2008-2017) und Oppy Gae (Bass, 2008-2018) . Die aktuelle Besetzung besteht neben Stux Daemon aus Lee Raditladi am Bass und Leroy Nyoni am Schlagzeug, die beide 2018 zur Band stießen . Trotz dieser Veränderungen blieb Stux Daemon stets präsent, was auf eine starke Vision und einen unermüdlichen Antrieb hinter dem Fortbestehen der Band hindeutet. Seine kontinuierliche Präsenz lässt vermuten, dass er maßgeblich an der Songwriting und der konzeptionellen Ausrichtung von WRUST beteiligt ist. Ein frühes Highlight in der Karriere der Band war die Möglichkeit, 2003 in Durban, Südafrika, als Vorband für die legendäre brasilianische Metal-Band Sepultura aufzutreten . Dieses Ereignis war nicht nur ein bedeutender Schritt für eine junge Band aus Botswana, sondern verlieh WRUST auch frühzeitig eine beachtliche Anerkennung innerhalb der afrikanischen Metal-Szene und darüber hinaus. Die Tatsache, dass sie die Bühne mit einer global anerkannten Band wie Sepultura teilten, dürfte ihr Profil erheblich geschärft und ihnen Türen zu weiteren Auftrittsmöglichkeiten und einer breiteren Wahrnehmung geöffnet haben.  

Eine Symphonie der Wut: Die Erkundung des Death-Metal-Sounds von WRUST

WRUST hat sich dem Death Metal verschrieben, einem Genre, das für seine Intensität und Brutalität bekannt ist . Doch der Sound der Band ist nicht reinrassig. Einflüsse aus dem Groove Metal, Thrash Metal und sogar progressive Elemente lassen sich insbesondere im Debütalbum „Soulless Machine“ von 2007 erkennen . Die musikalischen Wurzeln von WRUST reichen zu Größen wie Sepultura, Cannibal Corpse, Morbid Angel, Death, Obituary, Metallica, Carcass und Pantera zurück . Diese vielfältigen Einflüsse deuten darauf hin, dass die Band zwar die Geschichte des Genres kennt und schätzt, aber auch offen für klangliche Experimente ist. Kritiker beschrieben ihren Sound als „brutal“, „schnell“ und „schier brutalen Metal“ . Eine bemerkenswerte Eigenschaft des WRUST-Sounds ist der Gesang von Stux Daemon, der oft mit dem von Chuck Schuldiner von der einflussreichen Death-Metal-Band Death verglichen wird . Diese Parallele zu einem so angesehenen Musiker im Death-Metal-Genre dient als klarer Bezugspunkt für Hörer, die mit diesem Stil vertraut sind, und kann Fans dieser speziellen Gesangsart anziehen. Die Musik von WRUST ist somit eine kraftvolle Mischung aus klassischem Death Metal und anderen Extreme-Metal-Subgenres, die eine dynamische und energiegeladene Hörerfahrung bietet.  

Widerhall des Aufruhrs: Die Entschlüsselung politischer und sozialer Kommentare in den Texten von WRUST

WRUST nutzt ihre Musik nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch als Plattform für soziale und politische Kommentare . Die Band selbst erklärt, dass sie Menschen dazu inspirieren möchte, „unabhängig und freiheitsliebend zu werden, die Fesseln von Stereotypen zu sprengen und kulturelle Institutionen von Regierungen bis zur Religion herauszufordern“ . Ihr Album „Intellectual Metamorphosis“ aus dem Jahr 2013 geht sogar so weit, „das Kontrollsystem, an das wir als Gesellschaft glauben“, explizit in Frage zu stellen . Beschreibungen der lyrischen Themen umfassen „Kontroll- und Unterdrückungssysteme“, die Bilder einer „brutalen Regierung/Welt/Gesellschaft“ hervorrufen . Die Band scheut sich nicht, über „Dinge zu sprechen, über die sich die Leute nicht trauen zu reden“ . Obwohl die vorliegenden Informationen keine detaillierte Analyse einzelner Songtexte ermöglichen, unterstreichen die allgemeinen Themen die Absicht der Band, Autoritäten und gesellschaftliche Normen herauszufordern. Dieses Engagement für soziale und politische Themen deutet darauf hin, dass WRUST ihre Musik als Mittel sieht, um zum Nachdenken anzuregen und möglicherweise Veränderungen bei ihren Zuhörern zu bewirken. Das Album „Intellectual Metamorphosis“ mit seinem Fokus auf Kontrollsysteme könnte die soziopolitischen Realitäten in Botswana zur Zeit seiner Veröffentlichung (2013) widerspiegeln oder auch breitere globale Anliegen bezüglich Regierungsführung und individueller Freiheit thematisieren .  

Kritische Rezeption: Die Navigation durch unterschiedliche Meinungen zur Musik von WRUST

Die Rezeption der Musik von WRUST ist vielfältig, wobei das Debütalbum „Soulless Machine“ von Sputnikmusic überwiegend positiv bewertet wurde . Der Rezensent lobte den progressiven Death-Metal-Sound, die Einflüsse (insbesondere Death’s „Human“), die eingängigen Songs und den Gesang von Stux Daemon. Gleichzeitig wurden jedoch auch Kritikpunkte geäußert. Die rohe Produktionsqualität von „Soulless Machine“ und die wahrgenommene mangelnde Originalität wurden bemängelt, wobei das Album als stark von europäischen und amerikanischen Einflüssen abhängig beschrieben wurde . Der Rezensent zeigte sich überrascht über die geringe Anzahl an Bewertungen und die mangelnde Anerkennung für „Soulless Machine“, was darauf hindeutet, dass die Band innerhalb der breiteren Metal-Community möglicherweise unterbewertet ist . „Intellectual Metamorphosis“ hingegen wurde als „teilweise Death Metal, teilweise Thrash, aber größtenteils einfach nur brutal“ beschrieben . Die Reaktionen auf „Soulless Machine“ verdeutlichen eine gewisse Spannung zwischen der Anerkennung der musikalischen Kompetenz der Band und dem Wunsch nach größerer Originalität. Dies ist eine häufige Herausforderung für Bands, die aus Regionen mit weniger etablierten Metal-Szenen stammen. Während Kritiker WRUSTs Fähigkeit anerkennen, Death Metal gekonnt zu spielen und sich an etablierten Einflüssen zu orientieren, könnte das Fehlen eines ausgeprägten „afrikanischen“ Sounds oder eines wirklich einzigartigen Stempels von einigen als Nachteil angesehen werden. Die Beschreibung von „Intellectual Metamorphosis“ als brutaler und mit Thrash-Elementen deutet auf eine mögliche Weiterentwicklung des Sounds der Band hin, möglicherweise in Richtung eines aggressiveren und direkteren Stils im Vergleich zu den progressiven Tendenzen ihres Debüts.  

Der Katalog des Gemetzels: Die vollständige Diskographie von WRUST

WRUST hat seit ihrer Gründung eine bemerkenswerte Anzahl von Veröffentlichungen hervorgebracht, die ihre anhaltende Aktivität und ihr Engagement für ihre Musik belegen. Trotz der potenziellen Herausforderungen in der afrikanischen Musikindustrie und der Nische des Death Metal hat die Band mehrere Aufnahmen veröffentlicht. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die vollständige Diskographie von WRUST:

Veröffentlichungstitel Typ Jahr
Mirth of Sorrow Demo 2003
Soulless Machine Full-length 2007
Too Deep EP 2011
Intellectual Metamorphosis Full-length 2013
Brutal Africa – The Heavy Metal Cowboys of Botswana (mit anderen) Split 2019
Too Deep Single 2019

Die Teilnahme am Split-Album „Brutal Africa“ unterstreicht ihre Verbindung zu und Zusammenarbeit mit anderen Metal-Bands in Botswana und deutet auf ein starkes Gemeinschaftsgefühl innerhalb der lokalen Szene hin. Split-Alben sind oft eine Möglichkeit für Bands, sich gegenseitig zu unterstützen und ihre Musik zu verbreiten.

Jenseits des Horizonts: Das bleibende Vermächtnis von WRUST im afrikanischen Metal

Abschließend lässt sich sagen, dass WRUST eine bedeutende Rolle als bahnbrechende Death-Metal-Band aus Afrika spielt. Ihr Einfluss auf die lokale Szene in Botswana ist unbestreitbar, und sie haben das Potenzial, andere Musiker auf dem Kontinent zu inspirieren. Indem sie Musik kreieren und veröffentlichen, touren und internationale Aufmerksamkeit erlangen, tragen WRUST dazu bei, Stereotypen über afrikanische Musik abzubauen und den Beitrag des Kontinents zur globalen Metal-Szene zu demonstrieren. Ihre Langlebigkeit und ihre Botschaft des unabhängigen Denkens können als Inspiration für aufstrebende Musiker in Botswana und anderen afrikanischen Ländern dienen und sie ermutigen, ihre künstlerischen Leidenschaften unabhängig von geografischen oder kulturellen Barrieren zu verfolgen. WRUST zeigt eindrücklich die Vielfalt und die globale Reichweite der Metal-Musik.

Foto: SueDiduknow, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

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