Korpiklaani: Eine musikalische Reise in die finnische Wildnis mit einem Augenzwinkern
Korpiklaani: Eine musikalische Reise in die finnische Wildnis mit einem Augenzwinkern

Korpiklaani: Eine musikalische Reise in die finnische Wildnis mit einem Augenzwinkern

Korpiklaani: Eine musikalische Reise in die finnische Wildnis mit einem Augenzwinkern



Stell dir vor, du sitzt an einem Lagerfeuer tief in den finnischen Wäldern. Die Luft ist erfüllt vom Knistern des Feuers, dem Duft von Kiefernnadeln und dem entfernten Ruf eines Kuckucks. Plötzlich wird die Stille durchbrochen von einem wilden Geigenspiel, das sich mit dem treibenden Rhythmus einer Gitarre und dem donnernden Schlag eines Schlagzeugs vermischt. Was klingt wie der Soundtrack zu einer feuchtfröhlichen Waldparty, ist in Wirklichkeit die Musik von Korpiklaani .  

Diese finnische Folk-Metal-Truppe ist so etwas wie der musikalische Ausdruck eines Wochenendausflugs in die finnische Wildnis – rustikal, energiegeladen und mit einer ordentlichen Portion Humor gewürzt. Korpiklaani, was auf Finnisch so viel wie „Waldclan“ bedeutet , sind bekannt dafür, die Freuden der Natur, die finnische Folklore und natürlich das ein oder andere (oder auch mehrere) alkoholische Getränk zu zelebrieren.  


Die Bandgeschichte begann 1993 als Folk-Musikprojekt Shamaani Duo unter der Führung des unermüdlichen Jonne Järvelä . Daraus entwickelte sich Shaman, das bereits härtere Klänge und samische Texte enthielt, bevor 2003 schließlich Korpiklaani in seiner heutigen Form entstand . Dieser Wandel von reiner Volksmusik zu Folk Metal zeigt die tiefe Verwurzelung der Band in den finnischen Musiktraditionen. Im Gegensatz zu manchen Folk-Metal-Bands, die ihren Ursprung im Metal haben und später Folk-Elemente hinzufügten, liegen die Wurzeln von Korpiklaani eindeutig in der Volksmusik . Die Namensänderung zu Korpiklaani im Jahr 2003 markierte einen wichtigen Schritt hin zu einem breiter akzeptierten Folk-Metal-Sound . Es wird vermutet, dass dieser Schritt auch erfolgte, um Verwechslungen mit einer brasilianischen Power-Metal-Band namens Shaman zu vermeiden .  



Die aktuelle Besetzung, die seit 2019 relativ stabil ist , besteht aus einer illustren Runde von Musikern:  

  • Jonne Järvelä: Der charismatische Waldschrat (Gesang, Gitarre und diverse Saiteninstrumente)

    • Als einziges verbliebenes Gründungsmitglied seit den Shamaani Duo-Tagen ist Jonne das unbestrittene Herzstück von Korpiklaani. Er ist nicht nur der Sänger mit der markanten Stimme, sondern auch ein Multitalent an der Gitarre, Mandoline, Drehleier, der Schamanentrommel und sogar der Flöte . Neben Korpiklaani hat Jonne auch ein Akustik-Folk-Soloprojekt namens „Jonne“ und war als Gastmusiker bei zahlreichen anderen Bands tätig . Seine musikalische Bandbreite reicht also weit über den Folk Metal hinaus.  
  • Kalle „Cane“ Savijärvi: Der Gitarren-Berserker

    • „Cane“ ist seit der Gründung von Korpiklaani im Jahr 2003 an der E-Gitarre aktiv . Er sorgt mit seinen Riffs für die metallische Härte und steuert auch Backing Vocals bei . Vor seiner Zeit bei Korpiklaani spielte er in einer Band namens ex-Supreme Court . Eine interessante Anekdote ist, dass seine Kinder zusammen mit Jonnes Kindern in einem Kinderchor auf dem Album „Kulkija“ mitwirkten .  
  • Jarkko Aaltonen: Der Bass-Fels in der Brandung

    • Jarkko hält seit 2005 den tiefen Ton bei Korpiklaani. Er ist bekannt für sein solides Bassspiel, das das Fundament für die wilden Melodien der Band bildet. Auch er ist in einer weiteren Band namens Coronary aktiv . Bevor er professioneller Musiker wurde, spielte Jarkko Eishockey in den finnischen Ligen . Er hat einmal erwähnt, dass die Band ihre Songs normalerweise nicht gemeinsam probt, sondern sich Demos hin- und herschickt .  
  • Sami Perttula: Der Akkordeon-Magier

    • Sami stieß 2013 zur Band und brachte sein Akkordeon mit, das einen unverzichtbaren Bestandteil des Korpiklaani-Sounds darstellt. Er hat klassische Musik am Konservatorium studiert und komponierte Musik für Tanz und Animation . Sein Zwillingsbruder Toni ist ebenfalls ein preisgekrönter Akkordeonist . Sami hat auch aktiv am Songwriting von Korpiklaani mitgewirkt .  
  • Samuli Mikkonen: Der Schlagzeug-Tornado

    • Samuli ist das jüngste Mitglied der aktuellen Besetzung und kam 2019 hinzu. Er liefert die kraftvollen und treibenden Rhythmen, die den Metal-Aspekt von Korpiklaani untermauern. Er ist Linkshänder und musste anfangs auf Rechtshänder-Schlagzeugen spielen . Vor Korpiklaani war er in zahlreichen anderen Metal-Bands aktiv . Samuli hat ebenfalls Texte für die Band beigetragen und hatte sogar einen Traum über eine Songmelodie, die später von der Band umgesetzt wurde .  
  • Olli Vänskä: Die flinke Fiddle-Fee

    • Olli ist seit 2022 festes Mitglied , obwohl er bereits 2016 als Geiger ausgeholfen hatte . Er ist auch bekannt für seine Arbeit mit der Folk-Metal-Band Turisas und ist der Sohn des renommierten Orchesterdirigenten Osmo Vänskä . Interessanterweise ist Olli neben seiner musikalischen Tätigkeit auch als Journalist tätig . Er hat ebenfalls Songs für die Band mitgeschrieben .



Im Großen und Ganzen ist Korpiklaani eine Band, die Kontroversen eher meidet. Einige Kritiker könnten argumentieren, dass der starke Fokus auf Trinklieder etwas eintönig wirken kann , oder dass die Qualität ihrer Alben manchmal schwankt . Es gab auch eine akademische Studie, die Folk Metal im Allgemeinen als potenziell „rassistisch und sexistisch“ einstufte , was in der Folk-Metal-Community jedoch auf breite Ablehnung stieß, da viele Bands, einschließlich Korpiklaani, vielfältige mythologische und folkloristische Themen behandeln und oft auch weibliche Bandmitglieder haben . Die Band selbst hat sich in Interviews von jeglicher politischer oder religiöser Agenda distanziert .  

Wer in den Texten von Korpiklaani nach politischen Botschaften sucht, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. Die Band konzentriert sich thematisch hauptsächlich auf finnische Mythologie, Natur, das Feiern und natürlich Alkohol . Frontmann Jonne Järvelä hat mehrfach betont, dass Politik und Religion keine Themen für ihre Musik sind . Die Texte werden oft im traditionellen finnischen „Kalevala-Metrum“ verfasst , was ihre tiefe Verbindung zur finnischen Kultur unterstreicht. Auch wenn die Band keine direkten politischen Aussagen trifft, so feiert sie doch auf ihre Weise die finnische Identität und Traditionen .

Bist du bereit, dich auf eine klangliche Reise durch die Wälder von Korpiklaani zu begeben? Hier ist eine vollständige Diskographie, die dich auf deinem Weg begleitet:

  • Als Shamaani Duo:

    • Hunka Lunka (1996)
  • Als Shaman:

    • Idja (1999)
    • Shamániac (2002)
  • Als Korpiklaani:

    • Spirit of the Forest (2003)
    • Voice of Wilderness (2005)
    • Tales Along This Road (2006)
    • Tervaskanto (2007)
    • Korven Kuningas (2008)
    • Karkelo (2009)
    • Ukon Wacka (2011)
    • Manala (2012)
    • Noita (2015)
    • Kulkija (2018)
    • Jylhä (2021)
    • Rankarumpu (2024)
    • Live at Masters of Rock (2017) (DVD/Blu-Ray)
    • Wayfarers Live (2018) (Live-Album)  

Die schiere Anzahl an Veröffentlichungen seit 2003 unterstreicht die Kreativität und den unermüdlichen Einsatz der Band für ihre Musik. Diese Diskographie bietet einen umfassenden Überblick über die musikalische Entwicklung von Korpiklaani und ihren Vorgängern.

Wenn die letzten Klänge dieses musikalischen Streifzugs durch die finnische Wildnis verklingen, bleibt ein Gefühl von ausgelassener Fröhlichkeit zurück. Korpiklaani ist eine Band, die es versteht, eine unvergessliche Party zu feiern. Ihre ansteckende Mischung aus Folk-Melodien und Metal-Energie ist wie ein stürmischer Tanz im Wald, der jeden mitreißt. Egal, ob du dich von ihren Geschichten über alte finnische Mythen und Sagen verzaubern lässt oder einfach nur nach der perfekten Musik suchst, um mit Freunden anzustoßen – Korpiklaani bietet ein einzigartiges und mitreißendes Erlebnis. Also, erhebe dein Glas (ob gefüllt mit Bier, Wodka oder etwas anderem), dreh die Lautstärke auf und tauche ein in die feuchtfröhliche Welt des Waldclans. Kippis!

Tielfoto: Tuomas Vitikainen, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons

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