KRAAN: DIE DEUTSCHE MUSIKLEGENDE
Willkommen zur umfassenden Biografie von KRAAN, einer der einflussreichsten und beständigsten Bands der deutschen Musikgeschichte. Seit ihrer Gründung im Jahr 1970 haben KRAAN die Grenzen musikalischer Genres gesprengt und einen unverwechselbaren Sound geschaffen, der Krautrock, Progressive Rock und Jazz-Fusion zu einer energiegeladenen und hypnotischen Mischung vereint. Diese Seite lädt Sie ein, tief in die Welt von KRAAN einzutauchen – von den Anfängen in Ulm über die kreative Blütezeit in der Wintrup-Kommune bis hin zu ihrer heutigen Relevanz als eine der fesselndsten Live-Bands Europas. Erkunden Sie ihre bewegte Geschichte, lernen Sie die prägenden Musiker kennen und entdecken Sie ihre umfangreiche Diskografie.
Die Essenz einer deutschen Musiklegende
KRAAN, 1970 in Ulm gegründet, hat sich über fünf Jahrzehnte eine bedeutende Präsenz in der Musikszene bewahrt. Bekannt für ihre einzigartige Mischung aus Krautrock, Progressive Rock und Jazz-Fusion, erlangte die Band schnell den Ruf, eine der fesselndsten Live-Bands Europas zu sein. Nach einer zehnjährigen Pause fand die Gruppe im Jahr 2000 wieder zusammen und setzt ihre musikalische Reise bis heute fort. Der Name „Kraan“ – niederländisch für „Wasserhahn“ oder „Kran“ – wurde ursprünglich wegen seiner Einprägsamkeit gewählt. Später interpretierte Mitbegründer Hellmut Hattler ihn symbolisch: Der Name klinge gut, weil er „hart und aggressiv beginnt und sanft endet“. Diese nachträgliche Deutung spiegelt die künstlerische Haltung der Band wider: eine intuitive Kreativität, die sich bewusst von starren Genregrenzen distanziert. KRAANs Weigerung, ihre Musik zu kategorisieren, um nicht in einer „Sackgasse“ zu landen, unterstreicht ihre Wertschätzung für musikalische Freiheit. Diese Offenheit ist der Schlüssel zu ihrer Langlebigkeit und der Fähigkeit, sich stetig weiterzuentwickeln, ohne ihre Essenz zu verlieren.
Einzigartiger Sound und bleibender Einfluss
Die musikalische Identität von KRAAN entwickelte sich von tiefen Krautrock-Wurzeln zu einem anspruchsvollen Jazz-Rock- und Funk-Sound. Ihr Klang zeichnet sich durch eine Mischung aus fokussierter Improvisation und einer kraftvollen, komplexen Rhythmussektion aus, angetrieben von Jan Frides dynamischem Schlagzeug und Hellmut Hattlers meisterhaftem Bassspiel. Ergänzt wird dies durch die fesselnden Keyboard-Beiträge von Ingo Bischof und Peter Wolbrandts virtuose Gitarrenarbeit. In ihren prägenden Alben integrierten sie vielfältige Elemente wie arabische und osteuropäische Rhythmen, Bluesrock und östliche Modalitäten. Diese stilistische Offenheit ermöglichte es KRAAN, ihre musikalische Sprache kontinuierlich zu erweitern und über Jahrzehnte relevant zu bleiben. Ihr unbestreitbarer Einfluss auf die deutsche Musikszene beruht darauf, eine Brücke zwischen verschiedenen Genres geschlagen und dabei einen unverwechselbaren, wiedererkennbaren Sound bewahrt zu haben.
BANDGESCHICHTE
Die Geschichte von KRAAN ist eine Reise durch fünf Jahrzehnte musikalischer Innovation, gemeinschaftlichen Lebens und ständiger Neuerfindung. Von den ersten Jam-Sessions in den späten 60ern über die legendäre Zeit in der Wintrup-Kommune bis hin zu Trennungen, Solo-Projekten und triumphalen Wiedervereinigungen – ihre Karriere ist ein faszinierendes Zeugnis für Kreativität und Durchhaltevermögen. Die folgende interaktive Zeitleiste hebt die wichtigsten Meilensteine und Wendepunkte in der bemerkenswerten Laufbahn der Band hervor.
Meilensteine der Bandgeschichte
1970-1971: Gründung und die Wintrup-Kommune
Die Band wird 1970 in Ulm von Hellmut Hattler (Bass), Peter Wolbrandt (Gitarre) und Jan Fride (Schlagzeug) gegründet. Kurz darauf stößt Johannes „Alto“ Pappert (Saxofon) hinzu. Die Gruppe zieht in das Bauernhaus Wintrup im Teutoburger Wald, das ihnen von Graf Peter von Metternich zur Verfügung gestellt wird. Diese abgeschiedene Kommune wird zum kreativen Zentrum der Band und schweißt sie zu einer Einheit zusammen. Hier entwickeln sie in intensiven Sessions ihren einzigartigen Sound, frei von äußeren Einflüssen und dem Druck konventioneller Arbeit.
1972-1974: Die ersten Alben und Conny Plank
1972 erscheint das Debütalbum *Kraan*, das in nur zwei Tagen aufgenommen wird und mit Titeln wie „Sarahs Ritt durch den Schwarzwald“ sofort für Aufsehen sorgt. Es folgen die Alben *Wintrup* (1973) und *Andy Nogger* (1974). Letzteres markiert die erste Zusammenarbeit mit dem legendären Produzenten Conny Plank, der als Mentor fungiert und den Sound der Band entscheidend prägt. *Andy Nogger* bringt KRAAN internationalen Erfolg und festigt ihren Ruf als Pioniere des Krautrock.
1975: Der Höhepunkt mit „Kraan Live“
Das Doppelalbum *Kraan Live* wird veröffentlicht und avanciert zu einem der meistverkauften deutschen Rockalben. Es fängt die unglaubliche Energie und das improvisatorische Genie der Band perfekt ein und gilt bis heute als Meilenstein der deutschen Musikgeschichte. Im selben Jahr wird KRAAN von der Zeitschrift *Sounds* zum „Best Live Act“ und Hellmut Hattler zum „Best Instrumentalist“ gekürt. Keyboarder Ingo Bischof stößt zur Band, während Gründungsmitglied Alto Pappert die Gruppe verlässt.
1977-1983: Interne Konflikte und erste Auflösung
Trotz des Erfolgs führen interne Spannungen, beschrieben als „Ego-Trips und Kommunenkoller“, zur vorübergehenden Trennung. Nach kurzen Soloprojekten findet die Band wieder zusammen, doch die Besetzung wird instabil. Alben wie *Flyday* und *Nachtfahrt* entstehen, aber die stilistischen Experimente mit Reggae und Pop entfremden Teile der alten Fangemeinde. 1983 löst sich die Band offiziell auf.
1987-1991: Kurzes Comeback
Das Kerntrio Hattler, Wolbrandt und Fride findet mit dem neuen Keyboarder und Trompeter Joo Kraus wieder zusammen. Es entstehen die Alben *Dancing in the Shade* und *Soul of Stone*. Doch der kommerzielle Erfolg bleibt aus, und die Mitglieder widmen sich wieder anderen Projekten. Peter und Jan Fride Wolbrandt werden erfolgreiche Computerspezialisten.
2000: Die triumphale Wiedervereinigung
Angestoßen durch eine Welle von Fan-E-Mails, die durch eine Fan-Webseite ausgelöst wird, kommt es zur Reunion in der klassischen Besetzung mit Ingo Bischof. Die Jubiläumstour zum 30-jährigen Bestehen ist ein voller Erfolg. Die Band beweist, dass sie nichts von ihrer alten Magie und Live-Präsenz verloren hat. Es folgen gefeierte Auftritte bei Festivals in den USA und neue Alben wie *Live 2001* und *Through* (2003).
2010 – Heute: Eine Legende lebt weiter
KRAAN bleiben aktiv und veröffentlichen weiterhin Alben wie *Diamonds* (2010), *Sandglass* (2020) und *Zoup* (2023). Das Album *Sandglass* wird während des COVID-19-Lockdowns remote aufgenommen, was die Anpassungsfähigkeit der Band unterstreicht. Als Trio mit Gastkeyboardern touren sie weiterhin und beweisen, dass ihre Musik zeitlos ist und auch nach über 50 Jahren nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat.
BANDMITGLIEDER
Die Musik von KRAAN wurde von einer Reihe hochtalentierter Musiker geprägt, doch der Kern der Band blieb über die Jahrzehnte erstaunlich konstant. Die einzigartige Chemie zwischen den Gründungsmitgliedern ist das Fundament ihres Sounds. Hier stellen wir die prägenden Persönlichkeiten vor, die KRAAN zu dem gemacht haben, was es heute ist. Es ist wichtig zu beachten, dass persönliche Details wie Ehen oder Kinder in den öffentlichen Quellen nur spärlich dokumentiert sind.
Hellmut Hattler
Bass, Gesang, Komposition (1970–heute)
Geboren am 12. April 1952 in Ulm, ist Hellmut Hattler das pulsierende Herz von KRAAN. Sein virtuoses und melodisches Bassspiel ist kein reines Rhythmusinstrument, sondern eine treibende Kraft und ein zentrales Leadinstrument der Band. Inspiriert von Jimi Hendrix, entwickelte er einen einzigartigen Stil, der den KRAAN-Sound unverwechselbar macht. Neben KRAAN feierte er große Erfolge mit dem Duo Tab Two (mit Joo Kraus) und ist aktuell mit seinem Soloprojekt „Hattler“ und dem Duo „Siyou’n’Hell“ aktiv. Sein unermüdlicher kreativer Antrieb und seine markante Bühnenpräsenz machen ihn zu einer Ikone des deutschen Rock.
Peter Wolbrandt
Gitarre, Gesang, Komposition (1970–heute)
Geboren am 28. Oktober 1949 in Ulm, ist Peter Wolbrandt der Klangarchitekt von KRAAN. Seine Gitarrenarbeit ist eine meisterhafte Mischung aus technischer Brillanz, emotionaler Tiefe und stilistischer Vielseitigkeit. Er kann messerscharfe Rock-Riffs, gefühlvolle Melodien und jazzige Improvisationen mit gleicher Leichtigkeit liefern. Neben KRAAN arbeitete er mit Bands wie Guru Guru und war an diversen Studioprojekten beteiligt. Während der Bandpause in den 90ern bewies er als Grafiker und Programmierer seine Vielseitigkeit und zeigte, dass die Kreativität der Bandmitglieder weit über die Musik hinausreicht.
Jan Fride Wolbrandt
Schlagzeug (1970–1978, 1984–heute)
Als jüngerer Bruder von Peter ist Jan Fride der rhythmische Anker von KRAAN. Sein dynamisches, komplexes und dennoch unglaublich grooviges Schlagzeugspiel bildet das Fundament, auf dem sich die Improvisationen der Band entfalten können. Sein intuitives Zusammenspiel mit Hellmut Hattlers Bass ist legendär und eine der stärksten Rhythmussektionen der deutschen Rockgeschichte. Wie sein Bruder machte er in den 90er-Jahren eine erfolgreiche Karriere in der IT-Branche, bevor er für die Reunion im Jahr 2000 wieder hinter das Schlagzeug zurückkehrte.
Ingo Bischof
Keyboards (1975–2007)
Ingo Bischof (geb. 2. Januar 1951, gest. 26. Januar 2019) stieß 1975 zur Band und prägte den Sound der zweiten KRAAN-Phase entscheidend. Nachdem Alto Pappert die Band verlassen hatte, füllten seine Keyboards die klangliche Lücke und erweiterten die musikalische Palette um neue Farben und Harmonien. Sein Spiel half der Band, ihre jazzigen und funkigen Elemente weiter zu vertiefen. Sein Tod im Jahr 2019 war ein schwerer Verlust für die deutsche Musikszene.
Zugehörigkeit der Kernmitglieder
DISKOGRAFIE
Die Diskografie von KRAAN ist ein beeindruckendes Zeugnis ihrer musikalischen Reise und Vielseitigkeit. Sie umfasst über 15 Studioalben, zahlreiche Live-Aufnahmen, die ihre legendäre Bühnenpräsenz dokumentieren, und diverse Kompilationen. Nutzen Sie die Filter, um die umfangreiche Sammlung zu erkunden und die verschiedenen Schaffensphasen der Band zu entdecken.
Im Artikel verwendete Fotos stehen unter Lizenz von:
Passus, CC BY-SA 2.0 DE <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en>, via Wikimedia Commons
Frank Schwichtenberg, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
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